Helgoland ist eine Insel in der Nordsee und Deutschlands einzige Hochseeinsel, die eine Höühe von bis zu 60 Metern über dem Meeresspiegel erreicht.Es empfiehlt sich die Insel zu umrunden. Der Rundweg ist etwas weniger als fünf Kilometer lang. Am Nordstrand hat man einen schönen Blick auf die Buntsandsteinklippen, an die man wegen Steinsturzgefahr nicht zu nah herangehen sollte. Danach gelangt man über eine Holztreppe, von der man die Nebeninsel sehen kann, zum hochgelegenen Teil der Insel und folgt dem Klippenrandweg. Dabei hat man eine schöne Aussicht auf die Lange Anna und die Nordsee.
Nach einer Weile kommt man am Pinneberg vorbei, der höchsten Erhebung der Insel mit 61,3 m über dem Meeresspiegel. Das ist witzig, weil Helgoland zum Kreis Pinneberg gehört. Hinter dem Südkegel gelangt man über einen gerölllastigen Weg wieder zum Unterland.
Seit dem jungen Paläozoikum ist das Gebiet, in dem sich die Insel befindet, ein Senkungsgebiet. Im Rotliegend wurden Rotsedimente großer Mächtigkeit, die von den Varisziden abgetragen wurden, abgelagert. Zwischen den Schichten befinden sich Salzlagen. In der Zechsteinzeit entstanden abwechselnd mit Gips, Anhydriten und Karbonaten weitere Salzablagerungen, die Stein- und Kalisalze enthalten und bis zu 2000 Meter mächtig sind. Dabei handelt es sich um Evaporitgesteine,
welche auch im festländischen Teil Nordwestdeutschlands zu finden sind. Diese entstanden dadurch, dass durch Verdunstung die Sättigungskonzentrationen der gelösten Stoffe überschritten wurde und sind typisch für ein trockenes und warmes Klima sowie für Randmeere und zählen zu den chemischen Sedimentgesteinen. Darüber befindet sich der Buntsandstein, bei welchem es sich hauptsächlich um mittleren Buntsandstein handelt und er erreichte eine Mächtigkeit von 1500 Metern. Als Buntsandstein bezeichnet man eine lithostratigraphische Gesteinseinheit, welche verschiedenfarbige Sandsteine in Wechselfolge mit Tonstein und Kalken enthält.
Während der Zeit des Buntsandsteins herrschte im heutigen Mitteleuropa ein wüstenartiges Klima. Muschelkalk und Keuper aus der jüngeren Trias sind 300 Meter mächtig und die Schwarz- und Braunjuraschichten sind 1400 beziehungsweise 1000 Meter mächtig. Im Mittleren Buntsandstein stiegen erstmals Zechsteinsalze an Störungslinien auf, was dadurch geschah, dass durch die Auflast der höher liegenden Sedimentschichten in der oberen Trias Fließvorgänge in den Salzablagerungen begannen, die das Deckgebirge plastisch veränderten. Diese Fließvorgänge sind dadurch möglich, dass Steinsalz eine geringe Dichte von 2,1 – 2,2 g/cm³ besitzt.
An Bruchstellen im Deckgebirge kam es dann zum Aufstieg Salzes. Im Keuper bildeten sich Salzkissen und -diapire, welche die darüber liegenden
Gesteinsschichten aufbeulten und teilweise bis an die Oberfläche aufstiegen.
Im Miozän fand der Salzaufstieg statt, der Helgoland zur Insel machte. Neben den mittleren Buntsandsteinschichten wurden auch die Sedimente des unteren und oberen Buntsandstein, des Muschelkalks und der Schichten der Kreide angehoben. Ohne den Salzaufstieg befände sich der Buntsandstein erst in 3000
Metern Tiefe.
Tourenvorschlag:
Rundweg Helgoland
Quellen:
Spaeth (1990): Zur Geologie der Insel Helgoland
Rothe (2019): Die Geologie Deutschlands, Verlag wbgAcademic
Meschede (2015): Geologie Deutschlands, Verlag Springer
Vinx (2015): Gesteinsbestimmung im Gelände, Verlag Springer